Zum letzten Mal im Jahr 2013 hielt Bischof Urs Heiniger am 29. Dezember einen Gottesdienst in Offenburg.
Eingeladen waren die Gemeinden des Nordbezirks sowie alle Vorsteher des Bezirks Offenburg. Der Bischof legte dem Gottesdienst ein Bibelwort aus dem Hebräerbrief zugrunde: "So lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unseren Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser" (Hebräer, 10,22). Der Bischof rief die Gottesdienstteilnehmer dazu auf, nicht auf Distanz zu Jesus Christus und seiner Gemeinde zu gehen und nur eine Beobachterperspektive einzunehmen oder gar von Bedenken erfüllt zu sein. Vielmehr gelte es für jeden, ganz bewusst hinzuzutreten und die Nähe Gottes in seinem Sohn Jesus Christus zu suchen. Er verwies dabei auf die Weisen aus dem Morgenland, die alle Bedenken überwanden, eine lange Reise auf sich nahmen und sich durch einen Stern schließlich zum neugeborenen Messias führen ließen. Sie traten zu dem Kind, weil sie erkannten, dass in ihm göttliche Gegenwart und Heil zu finden waren. Dem Bibelwort sei außerdem zu entnehmen, dass es eine entscheidende Rolle spielt, wie man hinzutritt, so der Bischof weiter. Die Nähe Gottes sei nur erfahrbar, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu zählt zum Einen ein wahrhaftiges Herz. Ein wahrhaftiges Herz zu haben bedeutet wiederum, Gedanken und Gefühle ganz auf Jesus Christus auszurichten. Zum Anderen sei ein vollkommener Glaube erforderlich – ein Glaube, der nicht theoretisch sondern lebendig ist und der sich im alltäglichen Handeln bemerkbar macht. Bischof Heiniger führte aus, dass die Hinwendung zu Jesus Christus nur deshalb möglich ist, weil er durch sein Opfer die Herzen aller Glaubenden besprengt, d.h. von der Sünde befreit und damit gereinigt hat. Ein weiteres zentrales Element werde im Bibelwort mit der Heiligen Wassertaufe angesprochen. Sie bewirke, dass die Getauften von der Erbsünde befreit werden und damit überhaupt erst in ein Näheverhältnis zu Gott und seinem Sohn kommen können. Im Anschluss an seine Predigt rief Bischof Heiniger den Bezirksältesten Jürgen Schmidt zu einem Beitrag auf. Dieser legte den Schwerpunkt seiner Predigt auf den Gedanken, sich von Jesus Christus überwältigen zu lassen, sich seinem Wort und seiner Gnade völlig hinzugeben. Diese Art von Überwältigung sei nicht bedrohlich, sie geschehe einzig und allein aus Gottes Liebe heraus. Zur Einstimmung auf die Feier des Heiligen Abendmahls ermunterte der Bischof die Gemeinde, "einen Schritt weiter zu gehen" und denjenigen, die einem Unrecht getan haben, nicht nur zu vergeben, sondern zusätzlich für sie im Gebet einzutreten. Auch in dieser Hinsicht sei Jesus Christus beispielgebend. Dieser habe am Kreuz zuerst seinen Peinigern vergeben und sie dann seinem himmlischen Vater anempfohlen mit den Worten "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun." Musikalisch wurde der Gottesdienst von einem gemischten Chor sowie einem Duett aus Orgel und Violine mitgestaltet.