Am Donnerstag, den 21. August 2014, besuchte Apostel Martin Schnaufer die Gemeinde Kehl.
Eingeladen dazu waren die Gemeinden Renchen und Oberkirch.
Als Grundlage des abendlichen Festgottesdienstes dienten Worte aus Jesaja 57 Vers 14: "und wird sagen: Machet Bahn, machet Bahn! Räumet den Weg, hebet die Anstöße aus dem Wege meines Volkes!"
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Apostel auf das Eingangslied der Sänger ein, CB 337 "Liebe, die du mich zum Bilde", dass Gott Liebe ist und er sein Volk zum Ziel der Wiederkunft Jesu Christi führen werde. Um das Ziel zur erreichen, sollen die Kinder Gottes die Bahn frei machen und Anstöße aus dem Weg räumen.
Mit Blick auf die aktuellen Krisenherde dieser Welt und die damit verbundenen Fragen nach der Wirksamkeit Gottes versicherte der Apostel dessen unabdingbare Allgegenwart und umfassende Liebe zu den Menschen, auch wenn man noch nicht die unmittelbaren Zusammenhänge zu erkennen vermag.
Bezug nehmend auf die vorgelesene Bibelstelle ging der Apostel auf verschiedene Hindernisse ein, die den Weg zu Gott und seinem Heil versperren. Diese können sein:
Ungeduld
Oft gehen Bitten und Wünsche lange Zeit und auch oft überhaupt nicht in Erfüllung. Gott ist dennoch präsent, auch wenn man das dann nicht erkennen kann oder will. Ungeduld kann ein Hindernis werden, um Glauben zu behalten.
Unglaube
Auch in schwierigen oder zunächst aussichtlosen Situationen gilt es daran festzuhalten, dass Gott keine Fehler macht und hilft. Die Schwestern von Lazarus beklagten bei Jesu dessen Tod, verbunden mit der Hoffnung auf Hilfe. Als aber dann Jesu das Grab öffnen ließ, zuckten sie dann doch zurück mit dem Hinweis, er, Lazarus sei schon drei Tage tot und er rieche schon. Sie konnten dann nicht mehr an Hilfe glauben.
Anspruchsdenken (Demut)
Auf Grund langer neuapostolischer Zugehörigkeit und der damit verbundenen umfangreichen Opfer und Taten, die nach eigenem Ermessen bereits erbracht worden sind, kann sehr schnell der Anspruch entstehen, dass die Hilfe Gottes einem selbstverständlich zusteht.
Der syrische Hauptmann Naaman, an Aussatz erkrankt, suchte die Hilfe Gottes im Jüdischen Volk und stieß dabei auf den Propheten Elisa, der zum Empfang des Kriegsherrn nicht einmal sein Haus verließ und lediglich den Hinweis gab, der Kranke möge sich im Fluss Jordan untertauchen. Dieses Verhalten des Propheten stieß auf großes Unverständnis, der Hauptmann hatte vielleicht einen "roten Teppich" erwartet und wollte zornerfüllt den Ort verlassen. Seine Umgebung konnte ihn jedoch dazu veranlassen, wenigstens den Versuch zu unternehmen. Er wurde geheilt (2.Könige, Vers 5).
Lieblosigkeit
Ein großes Hindernis, das die geforderte Liebe zum Nächsten blockiert, sind dessen vermeintlichen Fehler und der Wunsch, es möge einen Eingriff Gottes geben, damit beim Nächsten wieder Vernunft einkehrt.
Vorurteile
Zu Jesus Zeiten waren Nichtjuden und Kinder bei dessen Auftritten unerwünscht. Jesus beendete diese Blockade, setzte die Liebe dagegen und ließ "die Kinder zu ihm kommen". Er stellte sie sogar in den Mittelpunkt und als Vorbild dar.
In seinem Predigtbeitrag ging Priester Jürgen Herrmann, Vorsteher der Gemeinde Gengenbach, auf das Zwischenlied des Chores ein, CB 442 "Wer überwindet". Wem es gelingt, Hindernisse aus dem Weg zu räumen – auch in aussichtlosen Situationen – und die Liebe zu wahren, zu Gott und den Mitmenschen, der könne sich den 3.Vers dieses Liedes zu Eigen machen, wo es heißt: "Vor Gottes Throne wird ihm zum Lohne die Lebenskrone vom Herrn geschenkt".
Der Begriff "Göttliche Liebe", vom Chor eingangs besungen, zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Gottesdienst hindurch.
Den treffenden Schlusspunkt setzte der Chor dann mit dem Lied CB 219 "Vater unsrer Väter" wo es in der Schlusszeile heißt: "lass dir wohl gefallen unsern Dank und Preis".