Am Sonntag, den 26. August 2018, hielt Bischof Urs Heiniger einen Gottesdienst in Offenburg, zu dem auch alle Gemeinden des Nordbereichs im Kirchenbezirk Freiburg/Offenburg eingeladen waren. Der Predigt lag ein Bibelvers aus dem Brief an die Hebräer zugrunde: „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“ (Hebräer 10,35)
Bischof Heiniger bezog sich zunächst auf den Begriff "Wegwerfgesellschaft". Heutzutage sei es üblich, alles, was nicht mehr hundertprozentig funktioniere, wegzuwerfen anstatt es zu reparieren. Auch im Verhältnis zu Gott oder zu anderen Menschen könne es mal zu Schwierigkeiten und Konflikten kommen. Ratsam sei es dann, so der Geistliche, dass man zumindest versuche, die Beziehung wieder in Ordnung zu bringen und sie nicht gleich komplett in Frage stelle. Vertrauen könne wieder aufgebaut werden, wenn es einmal in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Grundlagen eines belastbaren Vertrauensverhältnisses zu Gott seien zum Einen das Evangelium Jesu Christi und zum Anderen persönliche Glaubenserfahrungen, so Heiniger weiter. In Krisensituationen könne es helfen, sich an die bedingungslose Treue Gottes zu erinnern, die man selber schon vielfältig erlebt habe. In Bezug auf das Evangelium wiederum sei es wichtig, nicht nur an den Überschriften hängen zu bleiben, sondern sich bewusst Zeit zu nehmen für eine tiefgehende Beschäftigung mit den Inhalten des Glaubens.
Eine ganz normale menschliche Regung sei schließlich die Frage: "Was bekomme ich denn für mein Vertrauen?". Schon die Jünger hätten diese Frage an Jesus gerichtet. Dass Gottvertrauen belohnt werde, ließe sich heute schon erleben, erkärte Heiniger – dann nämlich, wenn Gott diejenigen, die sich zu ihm halten, Frieden, Kraft und Trost schenke. Der größte Lohn sei jedoch die ewige Gemeinschaft mit Gott in seiner Herrlichkeit, so der Bischof zum Abschluss seiner Predigt.