„Lasst uns etwas machen, das begeistert!“ sagten sich einige junge Christen im Raum Südbaden zwischen Müllheim und Renchen und schrieben sich „Ihr Musical“ Emmaus selbst. Nach 6-monatiger intensiver Probenarbeit wurde das Werk am Samstag, den 15. und Sonntag, den 16. Juli 2017 in der neuapostolischen Kirche in Freiburg-Ost aufgeführt.
„Die Herzen der Jünger brannten damals, unsere Herzen brennen heute, lass auch du dein Herz brennen!“ das ist der Wunsch und die Aufforderung der Jugendlichen. Mit Chor, Band und Schauspiel holen sie die Begebenheit der Emmaus-Jünger, die im Lukasevangelium 24 in den Versen 13-35 nachzulesen ist, in die heutige Zeit.
Die Zuschauer werden in das WG-Leben zweier Freundinnen, der Jüngerinnen Sarah und Kleo, mitgenommen. Beide sitzen in Ihrer WG zusammen und gehen Ihren Aufgaben nach, als das Handy klingelt. Sie erfahren, dass Jesus tot sei. Völlig geschockt und fassungslos befragen sie zuerst das Internet, ob diese Meldung richtig sein kann. Das ansonsten eher visuelle World Wide Web wird von den Jugendlichen akustisch dargestellt – dem Zuhörer dröhnen sofort die Ohren, die Meldungen überschlagen sich: „Ohne Jesus bin ich nichts!“, „Trauer um Jesus. Wie konnte das geschehen?“, „Whaat? Krasse News“ und und und.
Die beiden Freundinnen fühlen sich verraten, Jesus – ihr Freund – hatte doch versprochen IMMER da zu sein, und machen sich in Ihrer Trauer und maßlosen Enttäuschung sofort auf den Weg zurück in Ihre Heimat nach Emmaus. Unterwegs begegnen Sie einer Fremden, die sich bei beiden erkundigt warum sie so aufgebracht sind. Sarah und Kleo erzählen ihr daraufhin was passiert ist und was sie bisher beeindruckendes mit Jesus erlebt haben.
Die Jugendlichen stellen die Begebenheiten, als Jesus auf dem Schiff das aufgewühlte Meer beruhigt, die Hochzeit zu Kana, als er Wasser zu Wein verwandelte und den blinden Bettler wieder sehend machte, begeistert und eindrücklich dar. Durch Fingerschnippen, Klatschen, Stampfen und „mundgemachtem“ Technobeat erlebt das Publikum die Situation eines Starkregens und Gewitters und einer Party – der Hochzeit – hautnah und täuschend echt.
Sarah und Kleo sind fasziniert von der Fremden, was sie alles über Gott und Jesus zu sagen hat und laden sie zu einem Picknick ein. Die Fremde lässt sich das Brot geben, hält es in die Höhe und bricht es entzwei. Dabei betet sie das „Vater unser“ und verlässt währenddessen die Szene. Der Chor übernimmt das Gebet im Lied „Baba Yetu“ in Swahili. Die beiden Jüngerinnen sind sprachlos und verblüfft und verstehen zunächst nicht was sie gerade erlebt haben. Als sie begreifen, dass sie eben Jesus selbst begegnet sind, kennt Ihre Begeisterung keine Grenzen mehr. Sie stürmen ins Publikum und erzählen allen im Raum, dass Jesus lebt! Der Chor stimmt „Sing Allelujah“ an und folgt damit der Aufforderung von Sarah „Singt und preist den Herrn!“
Der ca. 35-köpfige Jugendchor und Klavier bzw. Band begleitet das Schauspiel mit Liedern und Songs in Deutsch, Englisch und Swahili aus völlig unterschiedlichen Genres – von Gospel bis Pop. Unter anderem: „Where you there when they crucified my Lord?“ (Warst du da, als sie meinen Herrn kreuzigten?), „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer, „One of Us“, ein Joan Osborne Song (Was wäre, wenn Gott einer von uns wäre?), „Ohne Wein, keine Party“ aus dem Pop-Oratorium ICH BIN – Jesus in Wort und Wundern, „Amazing Grace“ (Unglaubliche Gnade) und „My savior, my God“ (Mein Erretter, mein Gott).
Stellvertretend für einige Solisten und Organisatoren seien an dieser Stelle die drei Dirigenten Jan Radzuweit, Alies Mack und Thorsten Portele namentlich erwähnt. Anstatt für die Konzerte Eintritt zu verlangen, wurde um Spenden für einen guten Zweck gebeten: Im Jahr 2019 wird der internationale Jugendtag der Neuapostolischen Kirche in Deutschland stattfinden. Damit es möglichst vielen Jugendlichen vom afrikanischen Kontinent möglich ist dabei zu sein, wurde dafür um finanzielle Mittel gebeten.
Beide großartigen Konzerte wurden mit lang anhaltendem und tosendem Applaus bedacht. Die Jugendlichen haben damit nicht nur gezeigt, sondern das Publikum davon überzeugt: es lohnt sich nicht nur für junge Christen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, die sich die Emmaus-Jünger damals stellen mussten: was wäre dein Leben ohne Jesus?