„Wie heilig ist doch diese Stätte“ aus dem Oratorium „Der Tempel Gottes“ vom Komponisten Friedhelm Deis war der musikalische Auftakt des Chors zum Festakt am 11. April 2010 anlässlich der Einweihung der umgebauten Kirche Freiburg-Ost. Apostel Wolfgang Eckhardt begrüßte alle Anwesenden, darunter Vertreter des öffentlichen Lebens, am Bau beteiligte Handwerker, Nachbarn und Kirchenmitglieder, wie auch Vertreter anderer Kirchen.
Der Apostel wiederholte das Grußwort, das die Gemeinde zum Weihegottesdienst am 14. März 2010 durch Bezirksapostel Michael Ehrich empfangen hatte: „...denn mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker“. Er sprach die Gemeinschaft von Mitgliedern der Neuapostolischen Kirche in Chören, Orchester, Jugend, Kindern und Senioren an. Aber das Wichtigste sei doch der Gottesdienst und damit die Vorbereitung auf das ewige Leben.
Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon überbrachte die Grüße der Stadt und gratulierte den Mitgliedern der Kirche nach über zwei Jahren Umbau zur neugestalteten Kirche. Er ging kurz auf die Geschichte der Kirchengemeinde Freiburg ein, die 1905 in der Waschküche einer Metzgerei begann. Er zeigte sich gut informiert, z. B. dass 1952 ein großer Gottesdienst mit 2000 Teilnehmern in Freiburg in der Straßenbahnhalle stattfand. Den Oberbürgermeister beeindruckte die Tatsache, dass die komplette Bausumme - knapp 5 Millionen Euro - einzig über Spenden der Kirchenmitglieder finanziert werden konnte. Positiv empfinde er auch die Anwesenheit von Vertretern anderer Freiburger Kirchen.
Die einzelnen Redebeiträge wurden von unterschiedlichen Musikstücken eingerahmt. Jürgen Häußer, stellvertretender Leiter der Abteilung Bau / Unterhalt der Kirchenverwaltung, ging spontan auf das Lied „In Gottes Haus“ der Kinder ein. Ihnen gehöre doch die Zukunft und sie werden die Erwachsenen mit ihrer Freude anstecken. Er berichtete, welche Ziele zum Kirchenumbau gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern ausgearbeitet worden seien. Auch setze er sich dafür ein, dass „Kirchen zu den Menschen“ gehörten und nicht an den Standrand gedrängt werden dürften. „Ein Bau ist einer Schifffahrt zu vergleichen, wobei der Architekt die Funktion eines Kapitäns übernimmt und alle am Bau Beteiligten in eine Richtung fahren müssen“. Denen sprach er - wie auch alle anderen Redner - den Dank für die gute Umsetzung aus. Ebenso gelte der Dank den Nachbarn für die Geduld und Gesprächsbereitschaft, der Stadt Freiburg für die Genehmigung und Unterstützung sowie allen Kirchenmitgliedern in Süddeutschland für die Spenden.
Architekt und Bauleiter Jochen Uhlmann erläuterte seinen Entwurfsgedanken „Altes in Neues“ zu verwandeln. Durch Umformen sei Neues entstanden, eine neue Haustechnik, andere Lichtführung, eine neue Orgel, Kunst an der Wand, ein runder Altar usw. Trotz vieler Veränderungen bleibe der Gottesdienst jedoch unverändert und die Wortverkündigung am Altar der Mittelpunkt. „Das Leben ist eine Baustelle - arbeiten wir daran!“
Die Künstlerin Verena Frank beschrieb ihre Arbeit so: die Kunst solle präsent sein, aber nicht ablenken. Inspiriert wurde sie bei einer Südamerika-Reise, wobei das Sternbild „Kreuz des Südens“ der Ausgangspunkt war. Glas als Material wurde ausgewählt, weil es ein offenes Material sei. Die Schalen an der Wand, welche alle mundgeblasen seien, zeigten unterschiedliche Schattierungen und Farbtöne. Durch Licht werden Schattenspiele und verschiedene Lichteffekte erzeugt.
Orgelbaumeister Georg Fischer gab einige allgemeine Erläuterungen zur Orgel und stellte die einzelnen Register vor, die der Organist Thierry Holzer jeweils antönen ließ und dem Zuhörer sogleich eine Hörprobe gaben. Die Pfeifen wurden aus verschiedenen Metalllegierungen und heimischen Hölzern gefertigt. Die längste Pfeife misst 3,45 Meter wo hingegen die kleinste weniger als 10 Millimeter lang ist. Die Konzeption und Intonation sei speziell auf diesen Kirchenraum abgestimmt. Der Korpus wurde aus Eschenholz hergestellt. Einige Teile konnten aus der alten Orgel übernommen werden. Die Orgel vereinige ein ganzes Orchester und trage nicht umsonst den Namen „Königin der Instrumente“.
Hirte Oliver Fricker, der heutige Gemeindevorsteher erwähnte noch einige wichtige Daten der Freiburger Gemeindechronik:
Apostel Wolfgang Eckardt gab der Gemeinde zum Schluss noch ein weiteres Grußwort auf den Weg: „So hatte nun die Gemeinde Frieden ... und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes“ (Apostelgeschichte 9,31). Nach seinem Gebet beschloss der Chor den Festakt mit dem freudigen Liedvortrag „Ich danke meinem Gott“.
Die Länge des Festakts war der Länge der Bauzeit durchaus angemessen. Bemerkenswert ist insbesondere die Geduld der Kinder, die problemlos über zwei Stunden ausharrten. Zum Schluss gab es noch einen kleinen Umtrunk mit Imbiss in den Erdgeschoss-Räumen.
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Programmheft: hier (PDF-Datei 406kB)