Der Heilige Geist teilt sich sowohl im Gottesdienst als auch im Alltag mit, er gibt Zeugnis von der Lehre Jesu Christi und kündigt seine Wiederkunft an. Die Frage ist, wie reagieren darauf? Dieser Frage ging Apostel Martin Schnaufer in seiner Predigt nach, als er am Sonntag, den 7. Mai 2023, in Offenburg den Gemeinden des Nordbezirkes (Herbolzheim, Kehl, Lahr, Offenburg und Renchen) diente.
Grundlage der Predigt war eine Bibelstelle aus dem Markus-Evangelium: „Denn er lehrte seine Jünger und sprach zu ihnen: Der Menschensohn wird überantwortet werden in die Hände der Menschen, und sie werden ihn töten; und wenn er getötet ist, so wird er nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.“ (Markus 9, 31.32)
Apostel Schnaufer wies darauf hin, dass die Jünger zwar daran glaubten, dass Jesus Christus von Gott gesandt war, dass sie seine angekündigten Leiden aber nicht einordnen konnten und sie deshalb lieber ignorierten. Sie waren sogar so verunsichert, dass sie den wesentlichen Teil der Botschaft Christi, die Ankündigung seiner Auferstehung, vergaßen.
Auch heute gebe es Tendenzen, dass man zwar an Jesus Christus glaubt und sich in der Gemeinde wohl fühlt, aber unbequeme Teile des Evangeliums – z.B. die Aufforderung, sich selbst zu verleugnen oder den alten Adam in den Tod zu geben – am liebsten ausblenden würde. Klüger sei es, so der Apostel, alles zu beherzigen, was der Heilige Geist verkündet und im Zweifelsfall auch einmal nachzufragen, was genau damit gemeint sei.
Zentrale Aufgabe des Heiligen Geistes sei es heute, die nahe Wiederkunft Jesu Christi anzukündigen und die Gläubigen darauf hinzuweisen, dass zuvor eine Zeit der Anfechtung komme. Oft werde dies laut Schnaufer dahingehend fehlinterpretiert, dass alle Christen Verfolgung erleiden müssten. Die größte Herausforderung, vor der die Kirche heute stehe, sei jedoch nicht Verfolgung, sondern Desinteresse an Gott. Er rief die Gläubigen daher auf, nicht den Mut zu verlieren, sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich die Verheißung Jesu: Er wird wiederkommen!
Nach der Wortverkündigung und der Feier des Heiligen Abendmahls gab es noch eine Premiere: Sarah Wiertelorz aus der Gemeinde Renchen wurde durch Apostel Schnaufer zur Diakonin ordiniert. Sie ist damit – nachdem das neue Amtsverständnis der Neuapostolischen Kirche auch die Möglichkeit der Frauenordination eröffnet – die erste Diakonin im Apostelbereich Freiburg-Tübingen.
Der Gottesdienst wurde durch die Vorträge eines gemischten Chores und eines Instrumentalensembles feierlich umrahmt.