Mit einem Festakt feierte die Neuapostolischen Kirche in Emmendingen ihr 100-jähriges Jubiläum.
Der Vorsteher der Gemeinde, Christian Sigwarth, sprach in seiner Auftaktrede davon dass dieses 100-jährige Jubiläum auch eine Geburtstagsfeier sei. Zu den „Gratulanten“ gehörten unter anderem der stellvertretende Bürgermeister Thomas Fechner, die evangelische Pfarrerin Rita Buderer und der katholische Pfarrer Herbert Rochlitz.
Weiter sprach der Gemeindevorsteher auch davon was 1923 für ein bewegtes Jahr war: „man spürte noch die Folgen des 1. Weltkriegs, das ganze Land befand sich 1923 in einer Hyperinflation, ein Brot kostete im November dieses Jahres unvorstellbare 5 Milliarden Mark.“ In den vergangenen 100 Jahren habe sich auch vieles zu unserem Segen entwickelt wie z.B. der Fortschritt in Technik, Wissenschaft oder der Medizin, reflektierte Christian Sigwarth. Aber es habe auch Entwicklungen gegeben, die Unsicherheit und Ratlosigkeit hinterlassen und ein Sehnen nach Stabilität entstehen lassen würden. „In der frühen Schifffahrt orientierte man sich an sogenannten „Fixsternen“, solch einen Fixstern dürfen wir als Christen auch haben“ sagte der Gemeindevorsteher und zitierte die Worte von Jesus: „Ich bin der Herr und wandle mich nicht“, auch in der Zukunft dürften wir auf Jesus vertrauen.
Pfarrer Rochlitz von der katholischen Kirche ging darauf ein, dass früher oft “nur“ die evangelische und katholische Kirche wahr genommen wurden, sich aber der Blick geweitet habe und jetzt die Gesamtheit der Christen und das gemeinsame Ziel des Friedens gesehen werde, was gerade in der heutigen Zeit wichtig sei.
Der neuapostolische Bezirksvorsteher brachte zum Geburtstag Geschenke mit. Das erste Geschenk war ein kleines Holzherz auf dem „Danke“ stand Damit verbunden der Dank an alle, die sich in den vergangenen 100 Jahren für und in der Gemeinde eingesetzt haben. Des Weiteren brachte er vier Holzklötze mit, auf denen die Worte „Frieden“, „Freude“, „Mut“ und „Liebe“ standen: symbolisch für alles was es rückblickend brauchte und künftig auch braucht.
Thomas Fechner, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Emmendingen überbrachte die herzlichsten Glückwünsche der politischen Gemeinde und sprach davon, dass er bereits zum dritten Mal in der Kirche sei und es ihn jedes Mal wieder fasziniere, wie modern und zeitgemäß ein Kirchengebäude sein könne, zumal es bei seinem ersten Besuch, beim Richtfest des Kirchenneubaus, noch nass und kalt gewesen sei.
Pfarrerin Rita Buderer von der evangelischen Kirche sagte, dass ein Mensch mit 100 Jahren alt sei, eine Gemeinde aber angesichts von 2000 Jahren Christenheit noch sehr jung sei. Sie verwies in Ihrer Ansprache auf ein Wort aus dem 1. Korintherbrief: „alles was Ihr tut, geschehe in Liebe“ und rief alle Anwesenden dazu auf, den Menschen in Emmendingen diese frohe Botschaft zu bringen.
Zwischen den Reden verlasen zwei Mitglieder der Gemeinde die Chroniken der Gemeinden Emmendingen, Köndringen und Freiamt. Die heutige Gemeinde Emmendingen ist aus den drei früheren Gemeinden Emmendingen, Köndringen und Freiamt hervorgegangen.
Der Festakt wurde musikalisch umrahmt von Darbietungen des Kinderchores, des gemischten Chores und der Instrumentalgruppe der Gemeinde Emmendingen.