Am Donnerstag, den 26. Februar 2015, besucht Bischof Urs Heiniger die Gemeinde Kehl zu einem Festgottesdienst, zu dem auch die Gemeinden Renchen und Oberkirch eingeladen waren.
Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete der Bischof ein Bibelwort aus dem Lukasevangelium Kapitel 1, Vers 53: "Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen."
Der aus den drei Gemeinden gebildete Chor sang zu Beginn des Gottesdienstes in seinem gefühlvoll vorgetragenen Lied: Still und demutsvoll ergeben, stehe ich an heil´gem Ort, warte voller Heilsverlangen, Herr auf deines Geiste Wort.
Schon aus diesen Zeilen geht hervor, dass Gott nicht nach irdischer Armut oder Reichtum schaut. Sondern, wie es der Bischof in seiner Predigt weiter ausführte, dass es einzig und allein auf das Verlangen nach dem göttlichen Wort ankommt. Der Hungrige sehnt sich nach der göttlichen Speise. Erst wenn man sich seines Mangels bewusst sei und in das Haus Gottes gehe, könne man seinen Hunger stillen, so der Bischof weiter.
Nach jedem Gottesdienst sollte eine Veränderung stattfinden. Der Gedanke oder die Einstellung "So bin ich halt" hat dann keinen Bestand mehr.
Der "Reiche" empfängt nichts, da er eigene Kraft, Wissen und geistiges Vermögen in den Vordergrund stellt und er sich mit Gott auf einer Stufe sieht oder gar meint, Gott nicht zu brauchen. Nur durch Glauben und Demut könne man Gottes Willen erkennen, erklärte der Bischof.
In einem Predigtbeitrag führte Priester Erich Steiner, Vorsteher der Gemeinde Kippenheim, die Liebe zum Nächsten an. Diese Liebe bewirke eine große Unterstützung für alle noch suchenden Seelen und Menschen, Gott in seiner ganzen Größe und Liebe zu erkennen. Die Liebe zum Nächsten spiegele die Liebe wieder, die man selbst von Gott erfährt.
Der Bischof bereitete die Gemeinde anschließend auf das heilige Abendmahl vor und stellte dabei die Gnade in den Mittelpunkt. Um Gottes Gnade zu empfangen sei es wie auch bei einem Hungrigen wichtig, die eigene Bedürftigkeit zu erkennen. Selbstprüfung, das Bekennen der eigenen Sünden vor Gott, der ernsthafte Vorsatz der Veränderung sowie die Vergebungsbereitschaft gegenüber dem Nächsten führten zum Erhalt göttlicher Gnade.