Der Leiter des Kirchenbezirks Freiburg/Tübingen, Apostel Martin Schnaufer, feierte mit den Gemeinden Lahr und Meißenheim sowie zahlreichen Gästen am Sonntag, den 8. März 2015, einen Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche in Lahr.
Biblische Grundlage der Wortverkündigung war ein Vers aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther: "Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war" (1. Korinther 13,11).
Der Apostel ging auf das Gründungsjahr der Gemeinde ein: 1915, ein Kriegsjahr. Die Menschen hatten persönliche Sorgen und Probleme, trotzdem gründeten sie eine Gemeinde – nicht aus persönlichen Gründen oder um sich zu profilieren, sondern um Gottes Werk und seine Gemeinde zu bauen. Als Gott Saulus auf dem Weg nach Damaskus entgegen trat, fragte er nicht "Warum verfolgst du meine Gemeinde?" sondern "was verfolgst du mich?"(Apostelgeschichte 9, 4). Mit Gottes Hilfe und seinem Segen konnte die Gemeinde gebaut werden. Auch heute gelte es, die Zeit für den Aufbau und die Vollendung des göttlichen Erlösungswerkes zu nutzen, auch wenn das Umfeld ein anderes ist. Der Apostel erinnerte an Psalm 103, 1,2 "Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat".
Eingehend auf die Lesungsworte verglich Apostel Schnaufer die Gemeinde mit einem Kind. Es geht um Entwicklung, Wachstum und Reife.
Ein Kind lernt Sprechen – auch wir dürfen uns im Gebet an Gott wenden und Wünsche äußern. So wie Eltern ihrem Kind die berühmten "Zauberworte" Bitte und Danke beibringen, sollte auch jeder Gläubige Danke sagen für alles, was er von Gott hinnehmen durfte.
Eltern sind Vorbild – entsprechend sollte man auch als Gotteskind von seinem himmlischen Vater lernen.
Gott liebt jeden Menschen! Auch die Gläubigen sind aufgerufen, für andere da zu sein und die Gemeinde und die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Ein Kind lernt durch Lob und Tadel der Eltern. Später, als Erwachsener handelt man aus eigener Überzeugung. Entsprechend gelte es für jeden mündigen Christen, Verantwortung für sich und die Gemeinde zu übernehmen: "Lernen wir Gott zu vertrauen, so wie Kinder ihren Eltern vertrauen, ohne dass diese 100 Gründe anführen müssen", riet der Apostel.
Priester Tobias Lerch wies in seinem Predigtbeitrag auf die notwendige Nähe zu Gott hin, um von ihm lernen zu können. Als Mensch steht man manchmal allein da – bei Gott nie!
Bezirksältester Jürgen Schmidt dankte in seinem Beitrag den Gründern der Gemeinde, die nicht sorgenfrei waren. Die Gemeinde solle sich weiter entwickeln und dabei Christus in die Mitte stellen.
Nach Freisprache und Heiligem Abendmahl wurde einem Kleinkind das Sakrament der Geistestaufe ( Heilige Versiegelung ) gespendet. Der frühere Vorsteher der Gemeinde, Hirte Gerhard Krieg, erhielt mit seiner Gattin den Segen zur Goldenen Hochzeit. Mit Schlusssegen und dreifachem Amen endete der Gottesdienst.
Der Gottesdienst wurde vom Gemeindeorchester und vom gemischten Chor musikalisch umrahmt. Im Anschluss war die Festgemeinde zu einem kleinen Imbiss eingeladen.