Am Mittwoch, den 22. Februar 2023 feierte Apostel Martin Schnaufer gemeinsam mit Glaubensgeschwistern den letzten Gottesdienst in der Kirche in Schallstadt-Wolfenweiler. Am Ende dieses Gottesdienstes wurde das Kirchengebäude entwidmet.
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Apostel auf die bevorstehende Entwidmung der Kirche ein und stellte die Fragen: Was habe ich hier erlebt? Wieviel Segen wurde hier gewirkt? Wie viele Erinnerungen hängen an dieser Kirche? Er nannte einige Beispiele: Taufen, Eheschließungen und Jubiläen, aber auch Trauerfeiern. All diese Erinnerungen darf die Gemeinde mitnehmen und bewahren.
Dem Gottesdienst lag das Bibelwort aus Johannes 16, 28 zugrunde. „Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.“
Dieses Wort fasst das irdische Leben Jesu zusammen, so der Apostel. Es kann auch für unser Leben gelten.
Ausgegangen vom Vater ist Jesus Christus der fleischgewordene Sohn Gottes, er war als wahrer Mensch, wie alle Menschen dem Bösen ausgesetzt. Jesus kam, um den Menschen ewiges Heil zu bringen und nicht, um alle Probleme dieser Welt zu lösen – sein Reich ist nicht von dieser Welt.
Wir leben in dieser Welt und teilen das Schicksal unserer Mitmenschen. Unsere Gotteskindschaft schützt uns nicht vor Unglück. Gott sendet uns in diese Welt, um als Zeugen Christi ein Licht zu sein.
Das Ziel Jesu Christi war es, wieder zum Vater in sein Reich zu gehen. Mit Christus können auch wir unser Ziel erreichen.
Im Rahmen des Gottesdienstes wurde noch Bischof Heiniger um eine Predigtbeitrag gebeten.
Die Gemeinde wird zukünftig in unserer Gemeinde in Bad-Krozingen ihr Zuhause haben.
Kurzchronik der Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler:
Die Anfänge der Gemeinde Schallstadt-Wolfenweiler gehen auf den Spätsommer 1952 zurück. Ab diesem Zeitpunkt begannen neuapostolische Christinnen und Christen aus Freiburg in den Orten Schallstadt, Wolfenweiler und Ebringen persönlichen Kontakt zu Interessierten aufzunehmen. Aufgrund der positiven Resonanz fanden schon wenige Monate später regelmäßig Gottesdienste in Wolfenweiler statt, damals noch in Privatwohnungen. Ab Juli 1960 wurde Wolfenweiler schließlich als selbstständige Kirchengemeinde des Bezirks Freiburg geführt, sodass bereits ein halbes Jahr später mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen werden konnte. Am Bau in der Kirchstraße 4 waren teilweise die Gemeindemitglieder selbst beteiligt. Das Gebäude wurde am 22. September 1962 feierlich geweiht. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs die Gemeinde um weitere Geschwister und Amtsbrüder an, zeitweise dienten bis zu 6 priesterliche Ämter gleichzeitig. Ab den 1980er Jahren bereicherten der Gemeindechor und die Instrumentalgruppe die Gottesdienste. Zunehmend rückte auch die Betreuung und der Unterricht der Kinder in den Fokus. Darüber hinaus intensivierte sich die Gemeinschaft der Mitglieder bei Ausflügen in der Umgebung, Kirchenfesten oder gemeinsamen Reinigungsaktionen. Mit der Jahrtausendwende stellte sich das alte Kirchengebäude zunehmend als nicht mehr zeitgemäß und zu klein für die mittlerweile 78 Mitglieder der Gemeinde heraus. Aus diesem Grund wurde im Gehrenweg 9 ein neues Kirchengebäude errichtet, um den Anforderungen eines modernen Gemeindelebens gerecht zu werden. Fast genau 40 Jahre nach dem Bezug der ersten Kirche wurde am 21. September 2002 das neue Kirchengebäude eingeweiht.
Neben den Gottesdiensten diente das Gebäude mit seinen räumlichen Möglichkeiten mehr als 20 Jahre lang als Ort des regen Austauschs miteinander, sogar über Orts- und Ländergrenzen hinaus. So pflegte Schallstadt-Wolfenweiler ein freundschaftliches Verhältnis mit den Gemeinden Altkirch im Elsass, Ernsbach-Weißbach und Röt. Die Nebenräume wurden neben dem altersgerechten Unterricht für Kinder auch zum geselligen Beisammensein zu Weihnachten, bei Traueranlässen, Jugendtreffen und Hochzeiten genutzt. Zudem erfreute sich die Musikarbeit in der Gemeinde einer besonderen Beliebtheit. Über viele Jahre und Generationen hinweg wurde so aktiv das Gottesdienstgeschehen mitgestaltet. Gemeinschaft werden wir zukünftig in der Gemeinde Bad Krozingen pflegen können.