„Auch wenn das Gebäude bald abgerissen und kein Stein mehr auf dem anderen sein wird: Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit!“ Diese tröstende Aussage zog sich am Sonntag, den 13. März 2022 wie ein roter Faden durch den letzten Gottesdienst in der Kirche in der Rinkenburgerstraße 56 im Ortsteil Neustadt. Am Ende dieses Gottesdienstes wurde das Kirchengebäude entwidmet. An selber Stelle wird ein Neubau entstehen.
Bezirksältester Florian Kopp, der den Gottesdienst mit der Gemeinde Titisee-Neustadt feierte, wies bereits zu Beginn darauf hin, dass zwar das Gebäude nach vielen Jahrzehnten seinen Dienst getan habe, Gott aber weiterhin in der Gemeinde wirke. Denn Gott arbeite unablässig daran, dass jede Seele vor der Macht des Bösen bewahrt werde und damit ihrer ewigen Bestimmung bei Gott zugeführt werden könne.
Bezugnehmend auf das für diesen Sonntagsgottesdienst vorgesehene Bibelwort aus 1. Johannes 3,8 „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre“ verdeutlichte der Bezirksälteste, dass wir Menschen uns von der Macht der Sünde nicht selbst befreien könnten. Der Teufel wolle uns aber einreden, dass dies aus eigener Kraft gelinge. Gott weise uns immer wieder darauf hin, dass er in der Gestalt Jesu Christi in die Welt gekommen sei, um uns bei dem Kampf gegen die Macht des Bösen wirkungsvoll zu helfen.
In Ihren Wortbeiträgen nahmen der Gemeindevorsteher und der ebenfalls anwesende Bezirksevangelist Bezug auf die Zusage Jesu Christi, überall dort anwesend zu sein, wo sich Zwei oder Drei in seinem Namen versammeln und dass Jesus die Gläubigen auch weiterhin darin unterstütze, das Böse zu entlarven.
Im Zuge der Entwidmung wies der Bezirksälteste auf den für Christen tröstlichen Gedanken hin, einen „Bau von Gott erbaut“ in Aussicht zu haben, auch wenn jede „irdische Hütte“ vergehe. Er regte die Gemeindemitglieder darüber hinaus dazu an, eventuell in der Gemeinde gesammelte negative Erinnerungen, die nicht Gottes Willen entsprungen seien, gemeinsam mit dem alten Kirchengebäude zurückzulassen.
Das Kirchengebäude in der Rinkenburgerstraße wurde im Oktober 1957 eingeweiht. In den 1970er-Jahren wurde das Gebäude zweimal umgebaut bzw. renoviert.
Nach langer Vorbereitungsphase ist es nun so weit: Die Abriss- und Neubauarbeiten für ein Mehrzweckgebäude mit Wohnungen und Gottesdiensträumen können beginnen. In der Zwischenzeit kann die Gemeinde die Gottesdienste in der Bahnhofstraße 6 im Ortsteil Neustadt feiern. Das Ausweichlokal befindet sich direkt gegenüber dem Bahnhof in Neustadt und kann bequem mit dem Zug erreicht werden.