An Palmsonntag besuchte Bezirksapostel Michael Ehrich die Gemeinde Offenburg. Die Freude darüber war besonders groß, zum einen da der letzte Besuch des Bezirksapostels Ende 2020 aufgrund der damaligen Corona-Lage abgesagt werden musste, zum anderen da die Gemeinde in diesem Jahr ihr 120-jähriges Bestehen feiert. Doch nicht nur die Offenburger hatten Grund zur Freude – der Festgottesdienst wurde in alle Gemeinden des Kirchenbezirks Freiburg/Offenburg übertragen.
Seiner Predigt legte Bezirksapostel Ehrich einen Vers aus dem Johannesevangelium zugrunde: „Jesus aber antwortete ihnen und sprach: die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werde.“ (Johannes 12, 23)
Zunächst ging der Bezirksapostel auf den bemerkenswerten Stimmungsumschwung am historischen Palmsonntag ein. Nachdem die Menge Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem als verheißenen Messias mit großem Jubel empfangen hatte, wurde aus dieser Anfangseuphorie schnell Wut und Enttäuschung. Das einfache Volk hatte sich fälschlicherweise die Befreiung von der römischen Besatzung erhofft, die streng gläubigen Juden störten sich an seiner großzügigen, auf Gnade bezogenen Auslegung des Gesetzes und die religiöse Obrigkeit sah in Jesus einen Konkurrenten, der ihnen Macht und Einfluss streitig machen wollte.
Der Einzug in Jerusalem hatte jedoch nur einen Sinn und Zweck: Jesus sollte durch Kreuzestod, Auferstehung und Himmelfahrt von seinem Vater verherrlicht werden. In beispielloser Weise bekannte sich Gott zu seinem Sohn – Jesus, der Heiland der Welt, überwand das Böse und ermöglichte den Menschen durch sein vollkommenes Opfer Versöhnung und ewige Gemeinschaft mit Gott.
Der Bezirksapostel führte weiter aus, dass es heute für gläubige Christen um die Frage gehe, wie auch sie den Herrn verherrlichen und ein Zeugnis ihres Glaubens ablegen können. Er nannte konkret drei Punkte:
- auch wenn man selbst gerade ein Kreuz zu tragen oder einen unbequemen Weg zu gehen hat, könne man deutlich machen, dass man in allen Lebenssituationen auf Gott vertraut
- als Christ sei man dazu berufen, durch eine von Nächstenliebe geprägte persönliche Lebensgestaltung das Evangelium Jesu zu verkündigen und anderen den Weg zum Heil zu zeigen
- es gelte wann immer möglich, im Gebet und im Gottesdienst die Nähe Jesu Christi zu suchen und ihn immer wieder ins eigene Herz einziehen zu lassen
All dies diene, so der Bezirksapostel abschließend, der intensiven Vorbereitung auf die Wiederkunft Christi – jenem Ereignis, durch das auch die Gläubigen verherrlicht werden und den Heiland sehen dürfen wie er ist (vgl. 1. Johannes 3,2)
Der Bezirksvorsteher des Kirchenbezirkes Freudenstadt, Markus Haist, sowie Bischof Urs Heiniger wurden zu Predigtbeiträgen aufgerufen.
Für die feierliche musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte ein fünfköpfiges Instrumentalensemble (Streicher, Querflöte und Klavier).